CONTROLLINO ist eine elektronische Steuereinheit oder SPS Steuerung (PLC), die auf der Basis des Arduino aufgebaut ist. Diese Ministeuerung kann zur Steuerung von Anwendungen in Industrie, Hausautomation oder für die Ausbildung von Lehrlingen oder Studenten eingesetzt werden.
Der Hersteller von CONTROLLINO, die Firma CONELCOM GmbH aus Innsbruck (Oesterreich) hat mir freundlicherweise ein CONTROLLINO MAXI zum Test zur Verfügung gestellt.
(Bild Quelle: controllino.biz)
Allgemein
Die CONTROLLINO-Reihe besteht momentan aus 3 verschiedenen Modellen, dem CONTROLLINO Mini für kleinere Steuerungsaufgaben, dem CONTROLLINO MAXI für Anwendungen mit Ethernet-Connectivity und dem CONTROLLINO MEGA für grössere Steuerungsaufgaben und Ethernet-Connectivity.
Die einzelnen Module unterscheiden sich durch die Anzahl der Eingänge und Ausgänge und die Anzahl der verschiedenen Schnittstellen. Der CONTROLLINO MINI ist quasi ein Arduino Uno und basiert auch auf einem ATmega328 Microcontroller von Atmel. Der CONTROLLINO MAXI und der CONTROLLINO MEGA haben zusätzliche Schnittstellen wie Ethernet und RS485. Beide Module arbeiten mit einem ATmega2560 Microcontroller.
Die CONTROLLINO-Module sind in ein stabiles Gehäuse für die Hutschienenmontage (EN50022) integriert. Für eine sichere Anschlusstechnik sind die Ein-und Ausgänge auf Schraubklemmen geführt.
Alle weiteren Inhalte in diesem Testbericht beziehen sich auf das CONTROLLINO-Model MAXI.
Eingänge und Ausgänge
Die Ministeuerung CONTROLLINO MAXI bietet dem Anwender eine grosse Anzahl an Eingängen und Ausgängen.
Alle Eingänge und Ausgänge sind auf Schraubklemmen geführt und ermöglichen eine sichere und berührungsgeschützte Anschusstechnik. Zusätzlich sind die einzelnen Signale parallel auf 2 Stifleisten geführt.
Für den Praxiseinsatz stehen folgende Signale zur Verfügung:
12 Eingänge (Digital oder Analog)
12 Ausgänge Digital
10 Ausgänge mit Relais
Die 12 Eingangssignale können als digitale oder als analoge Eingänge verwendet werden. Je nach Spannungsversorgung (12 oder 24 V) unterscheiden sich die digitalen High-und Low-Pegel. Alle elektrischen Daten sind im Datenblatt des MAXI aufgeführt.
Auf einem nützlichen Pinout-Sheet sind alle Ein-und Ausgänge gut verständlich dargestellt. Auf diesem farbigen Ausdruck ist auch dargestellt, wie die internen Signale des ATmega-Microcontrollers mit der Aussenwelt verbunden sind.
Je nach Anwendungsfall kann man die Signale über die Schraubklemmen oder direkt an den Stiftleisten (Pin Header) anschliessen. Dabei ist zu beachten, dass an den Schraubklemmen jeweils eine Spannungsteiler-Schaltung für den 12V/24V-Einsatz integriert ist. Signale mit 5V können direkt über die Stiftleisten zugeführt werden.
Anschlusstechnik – analoge/digitale Eingänge
Werden die Eingänge als analoge Eingänge verwendet, können analoge Spannungen von 0 bis 13.2V (12V Versorgung) oder 0 bis 26.4V (24V Versorgung) gemessen werden.
Die digitalen Ausgänge sind als HIGH CURRENT-Variante realisiert und jeder Ausgang kann einen Laststrom von maximal 2A schalten. Kleinere Verbraucher wie Motoren oder Lampen können also direkt angesteuert werden, ohne dass zusätzliche, externe Schaltelemente oder Verstärker erforderlich sind.
Für grössere Lasten oder Anwendungen mit 230VAC-Verbrauchern eignen sich die 10 galvanisch getrennten Relais-Ausgänge.
Schnittstellen
Der CONTROLLINO MAXI besitzt verschiedene Schnittstellen zur Kommunikation mit der Umwelt und externen Systemen.
2 serielle Schnittstellen (UART)
1 serielle Schnittstelle RS485
1 I2C
1 SPI
1 Ethernet-Schnittstelle
Der Ethernet-Anschluss eignet sich ideal für webbasierte Anwendungen wie Sensor-Webclient, Webserver, MQTT-Client etc. Im 2. Teil dieses Testberichtes wird die Ethernet-Schnittstelle praktisch eingesetzt.
Alle Schnittstellen können über die bekannten Arduino-Bibliotheken angesteuert werden.
Funktionen
Neben den vielen Ein-und Ausgängen und den Schnittstellen bietet der CONTROLLINO MAXI eine integrierte Uhr (Real Time Clock RTC) die mittels der Controllino-Bibliothek angesprochen und in eigene Anwendungen integriert werden kann.
Programmierung
Dank dem internen ATmega-Microcontroller mit Arduino-Bootloader kann der Anwender die CONTROLLINO-Boards über die Arduino-Entwicklungsumgebung (IDE) programmieren. Auch können die vielen bekannten Bibliotheken für Arduino-Boards eingesetzt werden. Bereits erstelle Arduino-Programme können direkt auf dem CONTROLLINO verwendet werden.
Die Entwickler der CONTROLLINO-Module stellen eine Controllino-Bibliothek sowie Board-Daten zur Verfügung, die in die Arduino IDE integriert werden können. Für die Installation steht ein ausführlicher Installation Guide zur Verfügung.
Neben der Arduino-IDE können auch andere Entwicklungsumgebungen wie logi.CAD3, VISUINO, EMBRIO etc. verwendet werden. Die gesamte Liste der möglichen Programme ist auf der CONTROLLINO-Website aufgelistet.
Testbericht (Teil 2)
Im 2. Teil des Testberichts wird der CONTROLLINO MAXI in einer konkreten Anwendung eingesetzt.
3 Responses to “Testbericht – Controllino (Teil 1)”
- 1 Pingback on Feb 20th, 2017 at 9:32
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